Heute haben ARD/ZDF und der Rechteinhaber Discovery/Eurosport sich nach langen Verhandlungen doch noch über die Live-Rechte an den Olympischen Spielen bis 2024 geeinigt. Ich bin erleichtert. Bereits seit langem habe ich gefordert, dass ARD und ZDF ihrer besonderen Verantwortung für den Sport nachkommen müssen. Anstatt unzählige Millionen für teure Fußballrechte zu verwenden, muss stattdessen auf mehr Sendezeit für andere Sportarten gesetzt werden und damit letztlich für mehr sportliche Vielfalt bei ARD und ZDF gesorgt werden.
Genau das passiert nun: die immer absurderen Preise für die Fußballrechte haben dafür gesorgt, dass das ZDF ab der Saison 2018/2019 keine Live-Partien mehr aus der Champions League zeigen kann. Umso wichtiger ist es, dass das besondere gesellschaftliche Ereignis Olympische Spiele nun wieder in gewohnter Weise in Fernsehen, Radio und Internet zu verfolgen sein wird und nicht auch noch hinter einer immer höher werdenden Bezahlschranke verschwindet.
Wir sind immer wieder stolz im Osten, wenn es heißt „Gold, Silber oder Bronze für Deutschland“. Ganz besonders dann, wenn unsere Athleten aus Oberwiesental und Klingenthal, oder aus Dresden, Leipzig und Chemnitz, eben aus Sachsen stammen.
Ich finde, dass gerade unsere jungen Sportler aus Sachsen mehr nationale Öffentlichkeit brauchen. Fußball dominiert alles und drängt diese ganzen tollen, stolzen Sportarten an den Rand. Handball und Schwimmen werden nur noch im Internet übertragen. Olympia mit Skispringen, Biathlon, Speerwerfen und Rudern sollen nur noch gegen Geld zu sehen sein. Neue Talente zu finden, wird so immer schwerer. Das macht das Ganze zu einem Teufelskreis.
Deswegen bin ich froh, dass nun aufgrund des politischen und öffentlichen Drucks Olympia wieder bei ARD und ZDF zu sehen ist.
Die Einigung kann aber nur ein erster Schritt sein, ARD und ZDF müssen sich weiter in Richtung sportlicher Vielfalt bewegen.